Klimafreundliche Prozesse zur Energieerzeugung, -wandlung und -speicherung entwickeln Forschende der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Fraunhofer-Gesellschaft mit mehr als 70 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft im Verbundvorhaben SpreeTec neXt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Intelligente, leistungsfähige und sichere Energiesysteme sind die Grundlage einer erfolgreichen Energiewende. Mit dem zunehmenden Ausbau der dezentralen Energieversorgung bei gleichzeitigem Mix aus erneuerbaren Energieträgern steigen die Anforderungen an die Leistung, Sicherheit und Kosteneffizienz von Systemkomponenten. Die Systeme zur Energieerzeugung werden komplexer. Das stellt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor große Herausforderungen.
Im Verbundvorhaben „Neue Fertigungstechnologien für Komponenten und Systeme der dezentralen Energietechnik (SpreeTec neXt)“ entwickeln Wissenschaftler*innen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Fraunhofer-Institute für Angewandte Polymerforschung IAP und für Werkstoff- und Strahltechnik IWS gemeinsam mit einem interdisziplinären Partnernetzwerk Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen entlang der Wertschöpfungskette. Im Fokus steht dabei die ressourceneffiziente Gestaltung und Fertigung von Komponenten und Systemen wie beispielsweise lokale Erzeuger- und Speicherlösungen. Dazu zählen die wasserstoffbasierte Energiewandlung in Turbinen und Brennstoffzellen, die Gestaltung effizienter integrativer Wärmetauschersysteme sowie die Kombination von neuartigen hybriden Photovoltaik- und Solarthermie-Kollektoren.
„SpreeTec neXt bündelt interdisziplinäres Know-how aus Forschung und Praxis entlang unserer Profillinie ‚Energiewende und Dekarbonisierung‘“, sagt BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande. „Innovative Technologien, die die Steuerung und den wirtschaftlichen Betrieb der dezentralen Energietechnik ermöglichen, gewinnen immens an Bedeutung und besitzen ein enormes Marktpotenzial. Durch die Forschung an hocheffizienten Werkstoffsystemen und den zugehörigen Fertigungstechnologien sowie den Transfer erschließen wir dieses enorme Potenzial.“
Neben den traditionellen Unternehmenszweigen der Energiewirtschaft in der Lausitz ist die metall- und kunststoffverarbeitende Industrie wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor mit der Energietechnik verknüpft. Damit diese Unternehmen am Potenzial der umweltgerechten Technologien partizipieren können, bedarf es neuer Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse, die das Gesamtangebot erweitern. Effiziente kunststoff- und metallbasierte Werkstoffsysteme mit zugehörigen Fertigungstechnologien sowie deren optimal aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel in neuen Systemlösungen sind Schwerpunkte einer geplanten übergreifenden Zusammenarbeit, die wissenschaftliche Forschung und Wirtschaft zusammenführen wird. Geplante Technologietransferzentren an den Standorten der Unternehmen unterstützen den unmittelbaren Austausch vor Ort. „Die geplante Technologiekette steht künftig in Form eines Innovationszentrums an der BTU zur Verfügung“, sagt der Mitinitiator Prof. Dr.-Ing. habil. Vesselin Michailov. „Industrielle Anwender können darin auch nach Projektende die im Vorhaben erworbenen Kompetenzen kontinuierlich auf neue Werkstoffe und Komponenten übertragen.“
Die Finanzierung des Verbundvorhabens SpreeTec neXt erfolgt über das Strukturstärkungsgesetz des Bundes. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt über eine Laufzeit von sieben Jahren mit bis zu 52,44 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln werden 38 neue Stellen für Wissenschaftler*innen geschaffen, die zu Fertigungstechnologien für Komponenten und Systeme der dezentralen Energietechnik forschen.
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