Ein neues Impulspapier des Clusters Dekarbonisierung der Industrie (CDI) betrachtet das Spannungsfeld der Industrie zwischen angespannter konjunktureller Lage und dem Ziel, Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Grundlage bilden die Einschätzungen und Erfahrungswerte der Unternehmen aus dem CDI Advisory Board. Basierend auf den Ergebnissen leitet das Gremium Themenschwerpunkte für die zukünftige Arbeit des CDI ab.

Um die CDI Angebote noch gezielter auf die Bedürfnisse der energieintensiven Industrien im Transformationsprozess ausrichten zu können, hat das Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI) 2024 einen Industriebeirat – das CDI Advisory Board – gegründet. Erste Ergebnisse dieser Zusammenarbeit liegen nun in Form eines Impulspapiers vor. Die Publikation setzt sich zum einen mit den größten Hemmnissen auf dem Weg der Dekarbonisierung der deutschen Industrie auseinander und geht anderseits der Frage nach, welchen Beitrag das CDI zur Lösung beitragen kann.
Erkenntnisse aus der Praxis als Basis
Grundlage für das Impulspapier bildeten zehn individuelle Interviews mit den Advisory Board Vertreter*innen aus den Unternehmen Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt, Cemex Deutschland, Felix Schoeller, Trimet Aluminium SE, Wiegand-Glashüttenwerke und ZINQ Technologie sowie mit den wissenschaftlichen Partnern aus dem CDI Steuerungskreis. In den Gesprächen wurde deutlich, vor welchen grundsätzlichen Herausforderungen die Industrie aktuell steht und wo bessere Rahmenbedingungen notwendig sind, um den Standort Deutschland zukunftsfähig aufzustellen. Diese qualitativen Einschätzungen wurden im Impulspapier durch aktuelle Daten aus Studien, politischen Strategiepapieren sowie konjunkturellen und energiewirtschaftlichen Analysen ergänzt.
Der Austausch mit dem Advisory Board ergibt das Bild, dass Unternehmen die Dekarbonisierung wünschen und vorantreiben möchten, dies allerdings auch wirtschaftlich und technisch sowie regulatorisch möglich und tragbar sein muss.
Zentrale Fragen der Transformation im Blick
Viele Unternehmen blicken angesichts einer schwachen Konjunktur, hoher Energiepreise, zunehmender Bürokratie, Fachkräftemangel und globalem Wettbewerbsdruck mit Sorge in die Zukunft. Gleichzeitig führen Unsicherheiten über das künftige Strommarktdesign und steigende Netzentgelte zu Zurückhaltung bei Investitionen in klimafreundliche Technologien.
Vor diesem Hintergrund setzt sich das Papier mit zentralen Fragen auseinander, die viele Unternehmen derzeit umtreiben: Lohnt sich die Transformation noch? Welche Standorte sind langfristig tragfähig? Welche Technologien wie Wasserstoff oder Carbon Capture and Storage (CCS) kommen infrage? Wie können klimafreundlich hergestellte Produkte auf dem Markt etabliert werden?
Empfehlungen für künftige Arbeitsschwerpunkte des CDI
Das Advisory Board hat auf dieser Basis konkrete Themenschwerpunkte für die künftige Arbeit des CDI identifiziert. Besonders relevant sind aus Unternehmenssicht die Bereiche Infrastruktur, klimafreundliche Produkte, Förderinstrumente und Fachkräftegewinnung.
Mit dem neuen Impulspapier gibt das CDI wichtige Denkanstöße für die Transformation der energieintensiven Industrie und legt gleichzeitig die Grundlage für die strategische Ausrichtung der eigenen Arbeit in den kommenden Jahren.
Das Impulspapier wurde in Zusammenarbeit mit der Beratungsagentur BET Consulting GmbH erstellt und im Rahmen einer Online-Veranstaltung den CDI Partnern exklusiv vorgestellt.