CDI Summer Summit 2024: Kurs halten auf dem Pfad zur industriellen Dekarbonisierung

Am traditionsträchtigen Standort von Siemens Energy in Görlitz fand mit rund 80 Partnern vom 11. bis 13. September 2024 der dritte CDI Summer Summit statt. Im Zentrum der Veranstaltung standen die Wissensvermittlung sowie interaktive Workshops zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Dekarbonisierung.

Mann zeigt auf eine Moderationskarte in einem Workshop
In den Workshops beim CDI Summer Summit 2024 wurde intensiv gearbeitet | Foto: CDI, Toni Kretschmer

An drei Veranstaltungstagen bot das Netzwerktreffen für Fachleute aus Unternehmen, wissenschaftlichen Instituten und Dienstleistungseinrichtungen ein vielseitiges Programm zu Dekarbonisierungsthemen. Neben dem fachlichen Input gab es auch in diesem Jahr wieder viel Raum zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch.

Wie in den Begrüßungsworten betont wurde, sei es wichtig, alle Akteure miteinander zu verknüpfen, um Fortschritte bei der Dekarbonisierung der Industrie zu erzielen. „Wirtschaftlicher Pragmatismus muss mit wissenschaftlichem Anspruch zusammengeführt werden“, betonte Jakob Flechtner, Leiter des Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) und Mitglied des CDI Steuerungskreises. Als Vertreter des gastgebenden Unternehmens begrüßte zum diesjährigen CDI Summer Summit Tobias Panse, Senior Vice President Stream Turbines and Generators bei Siemens Energy, das Publikum. Er lenkte den Blick auf die weltweit erzielten Fortschritte der Industrie und auf die Notwendigkeit, die technologischen Entwicklungen in der Praxis zu implementieren.

Wirtschaftlicher Pragmatismus muss mit wissenschaftlichem Anspruch zusammengeführt werden.

CDI Advisory Board vorgestellt

Gleich zu Beginn der Veranstaltung gab Andreas Findeisen, Leiter der CDI Koordinierungsstelle, eine Neuigkeit im Cluster Dekarbonisierung der Industriebekannt: Ab sofort engagieren sich die sechs Netzwerkpartner ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, Cemex Deutschland AG, Felix Schoeller, Trimet, Wiegand Glas sowie ZinQ Technologie im CDI Advisory Board. Das neu gegründete Gremium soll die Perspektive der Industrie im Cluster stärken und damit den eher wissenschaftlich fokussierten Steuerungskreis bei der Weiterentwicklung des CDI unterstützen. Mit den Worten „Mischen Sie sich ein. Zeigen Sie uns die Richtung“, überreichte Uwe Riedel, Direktor des DLR-Instituts für CO2-arme Industrieprozesse und Mitglied des Steuerungskreises, die Ernennungsurkunden.

 

Themenschwerpunkt „Grüne Märkte“

In der Vortragssession erhielten die Teilnehmer*innen vielfältigen fachlichen Input zu den Themen „Grüne Leitmärkte“, „Bilanzierung von Treibhausgasen“, „Speichertechnologien“ und „Wärmemanagement“, der in den anschließenden Workshopsessions erneut aufgegriffen und bearbeitet wurde.

Stela Ivanova vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) machte mit ihrem Vortrag den Auftakt und stellte Regulierungsinstrumente für die Schaffung klimafreundlicher Leitmärkte vor. Im themengleichen Workshop unter der Leitung von Sven Johannssen (Siemens Energy Berlin) und Arne Müller (Cluster Dekarbonisierung der Industrie) nahmen die Teilnehmer*innen unterschiedliche Rollen ein und diskutierten aus ihrer eingenommenen Perspektive die Zukunft Grüner Märkte. Eine spannende Erkenntnis: Im Diskussionsprozess stellte sich der Wunsch nach mehr Regulatorik gleich bedeutsam mit dem Wunsch nach weniger Regulatorik heraus, je nach dem, welcher Blickwinkel eingenommen wurde.

Frau an einem Sprecherpult
Stela Ivanova vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz berichtet zu "Grüne Leitmärkte" | Foto: CDI, Toni Kretschmer

Bilanzieren – Bewerten – Messen

Vor dem Hintergrund, dass zukünftig mehr Unternehmen dazu verpflichtet sind, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen, gewinnt die Treibhausgasbilanzierung zunehmen an Bedeutung. Dr. Alexander Tunnat (evety GmbH) stellte in seinem Vortrag Berechnungsstandards vor, die für ein Unternehmen, ein Produkt oder für die Emissionsvermeidung angewendet werden. Detailliertere Inhalte, insbesondere zur Datenerhebung und -auswertung, wurden gemeinsam mit Andreas Schubert vom TüV Hessen und Markus Will von der Hochschule Zittau-Görlitz in der Gruppenphase besprochen und erläutert.

Energiekonzepte und Speicherlösungen

Die Gewährleistung einer stabilen Stromversorgung mittels technischer Lösungen war Thema des Vortrags von Uwe Lenk aus dem Bereich Business Development bei Siemens Energy. Um die wetterabhängige Stromproduktion aus Wind und Sonnenlicht zu ergänzen, schlug er die Verknüpfung von bergmännischer Hartsteingewinnung mit einem Druckluftspeicher im Steinbruch vor. Diese Sektorenkopplung trägt zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung bei und ist ressourcenschonend. Zum Thema Speichertechnologien fand ebenfalls ein Workshop statt. Hier wurden in verschiedenen Gruppen unter Leitung von Dr. Thomas Bauer (Institut für Technische Thermodynamik des Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Jonas Witt und Marc Mauermann (beide Energynest) sowie Peter Kordt (Lumenion) und Lars Martinussen (Kyoto Group) die Bandbreite der Wärmespeichertechnologien erörtert.

Menschen stehen in einem kleinen Kreis und unterhalten sich
Gesprächskreis im Rahmen des Workshops "Wärmespeicher" | Foto: CDI, Toni Kretschmer

Zum Abschluss lieferte Jörg Koschkar, Head of Project Engineering and Mechanical Design bei Siemens Energy, einen technischen Einblick in die Effizienzsteigerung von industriellen Wärmeströmen. Thomas Tiemeyer und Ulrich Reinhardt (Siemens Energy) führten das Thema Energiekonzepte für Industrieanlagen in ihrem Workshop fort. Mit ihnen gingen die Teilnehmenden auf eine Transformationsreise und stellten zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten und -phasen für die Papierindustrie dar. Neben der Effizienzsteigerung ging es auch um hybride Modelle und Zukunftstechnologien.

Fertigungsstandort Siemens Energy

Dass es an diesem historischen Ort sehr lebhaft zugeht, davon konnten sich die CDI Partner bei einem Rundgang durch die Werkshallen von Siemens Energy überzeugen. An insgesamt sechs Stationen wurde das breite Arbeitsspektrum des Unternehmens vorgestellt von der Dampfturbinenherstellung bis zur Planung eines neuen Wasserstofftestzentrums.

Impressionen CDI Summer Summit 2024

Ansprechpartnerin

Madeleine Henning-Waniek
Öffentlichkeitsarbeit Madeleine.Henning-Waniek@cluster-dekarbonisierung.de +49 355 47889 134

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