Das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) hat sich am EU-Konsultationsverfahren „CO₂-Management in der Industrie – Umsetzung der CO₂-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung“ beteiligt und eine Stellungnahme eingereicht.
In einem öffentlichen Kommentar sowie einer ausführlichen Erläuterung betont das Kompetenzzentrum die Bedeutung der schrittweisen Reduzierung der industriellen Emissionen, vor allem durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe. Der Einsatz von CCUS-Technologien sollte nur dort erfolgen, wo eine Defossilierung der Industrieprozesse nicht mehr möglich ist. Langfristig sollten Industrieunternehmen einen stärkeren Fokus auf die Kreislaufwirtschaft legen. Dafür müssen optimale wirtschaftliche, politische, infrastrukturelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Empfehlungen des KEI in acht Handlungsfeldern
In seiner Stellungnahme definiert das KEI acht Handlungsfelder und formuliert Empfehlungen für die Umsetzung in der zu erarbeitenden Strategie:
- Strenge Begrenzung der CCUS-Nutzung auf unvermeidbare prozessbedingte Emissionen
- Unterstützung der Industrieunternehmen seitens Politik und Vermeidung der Deindustrialisierung Europas
- Untersuchung der rechtlichen Rahmenbedingungen
- Abschätzung der Mengen von CO2-Quellen und -Senken und Distribution dieser Informationen für Industrien
- Wissenschaftliche und technische Untersuchung der Möglichkeiten von CO2-Speicherung europaweit und auf den nationalen Ebenen
- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen/Markt
- Technoökonomische Faktoren
- Sozioökonomische Faktoren
Europäische Kommission arbeitet Konsultationsergebnisse auf
Im Rahmen der öffentlichen Konsultation prüft die Europäische Kommission, welche Rolle Carbon Management Technologien bei der Dekarbonisierung der EU-Wirtschaft bis 2030, 2040 und 2050 spielen können und welche Maßnahmen zur Optimierung ihres Potenzials erforderlich sind, u. a. beim Aufbau einer EU-weiten CO2-Transport- und -Speicherinfrastruktur.
Mehr als 270 Rückmeldungen gingen im öffentlichen Prozess ein. Zahlreiche Unternehmen und Wirtschaftsverbände, aber auch Forschungsinstitute und EU-Bürger*innen beteiligten sich. 17 Prozent der eingereichten Rückmeldungen stammen aus Deutschland. Die Einreichungen unterstützen die EU-Kommission bei der Entwicklung einer strategischen Vision für das CO2-Management in der Industrie sowie einer Strategie zum Erreichen der Klimaneutralität in der EU bis 2050.
Zur Originalmeldung: www.klimaschutz-industrie.de