Zur Vorbereitung auf eine Delegationsreise mit CDI Partnern in das Baskenland, hat das Cluster Dekarbonisierung der Industrie einen Online-Workshop für die Reiseteilnehmer*innen sowie interessierte CDI Partner durchgeführt. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung des Net Zero Basque Industrial Super Cluster (NZBISC) – das Ziel der Partnerreise im Oktober sein wird – sowie der Austausch zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Spanien.

Das Net Zero Basque Industrial Super Cluster hat sich seit den 1990er Jahren von einer durch Stahl- und Schiffbau geprägten Industrieregion zum internationalen Vorbild für Industriewandel entwickelt. Nach dem World Economic Forum (WEF) zählt es heute zu den 20 weltweit führenden Industrieclustern im Transformationsprozess. Christina Oyon von der SPRI Gruppe unterlegte in ihrem Vortrag die Entwicklung mit konkreten Zahlen: Zwischen 2019 und 2023 ist es der Region gelungen, den Energieverbrauch um 7,3 Prozent und die Emissionen um 12 Prozent zu senken. Aktuell trägt die baskische Industrieregion mit rund 34 Prozent zu den regionalen Gesamtemissionen bei, was etwa 5,7 Millionen Tonnen CO₂ entspricht. Für die energieintensive Branchen Stahl, Zell- und Papier, Zement, Raffinerie und Gießerei wurden deshalb konkrete Dekarbonisierungsfahrpläne bis 2050 erarbeitet.

Forschung und Praxis: neue Technologien für die Dekarbonisierung
Die wichtigsten Hebel für den weiteren Fortschritt im baskischen Cluster sind Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, Elektrifizierung sowie der Einsatz von grünem Wasserstoff und CO₂-Abscheidung. Für die Zukunft sind zudem neue Technologien wie Oxy-Verbrennung, elektrisch betriebene Wärmepumpen und mobile Elektrolyseure vorgesehen, die in Pilotprojekten erprobt werden sollen.
In einem weiteren Vortrag nahm Dr. Christian Schwotzer von der RWTH Aachen University und zugleich fachlicher Leiter der CDI Innovationsgruppe International, die europäische Forschungslandschaft in den Blick und stellte das Projekt HyInHeat vor. Mit 28 Partnern aus zwölf Ländern, darunter Stahl- und Aluminiumproduzenten, Technologieanbieter und Forschungseinrichtungen, entwickelt das Konsortium neuartige Heizprozesse auf Basis von Wasserstoff. Ziel ist es, industrielle CO₂-Emissionen signifikant zu senken, NOx-Werte im Vergleich zu fossilen Brennstoffen deutlich zu reduzieren und zugleich die Energieeffizienz zu erhöhen. Neben der Entwicklung von Demonstrationsanlagen werden auch bestehende Infrastrukturen untersucht und für die Nutzung von Wasserstoff angepasst.
Einblicke in konkrete Praxisprojekte lieferte Toralf Knappe von Iberdrola Deutschland, der auch an der Partnerreise ins Industriecluster nach Bilbao teilnehmen wird.
Ausblick auf die Delegationsreise
Die Delegationsreise vom 19. bis 21. Oktober 2025 mit CDI Partnern ins Baskenland wird vom Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI) in Zusammenarbeit mit der Basque Trade and Investment sowie der SPRI Gruppe organisiert. Vor Ort werden die Reiseteilnehmer*innen Gelegenheit haben, Kontakt zu den Organisatoren aufzubauen und vertiefte Einblicke in die deutsch-spanischen Kooperationen und Möglichkeiten zu erhalten. Fragen zur Reise richten Sie bitte an Ulrike Walter, CDI Clustermanagerin für internationale Angelegenheiten.