Georgsmarienhütte: Geförderte Anlage für grüne Stahlproduktion geht in Betrieb

Im Stahlwerk Georgsmarienhütte nimmt die klimafreundliche Stahlproduktion Fahrt auf. Die erste Einzelstabvergütungsanlage, betrieben mit Grünstrom, ging heute in Betrieb. Das Dekarbonisierungsprojekt wird durch das Förderprogramm des Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien unterstützt.

Dr. Beate Baron (3.v.l.), Leiterin der Unterabteilung "Dekarbonisierung, Klima- und Umweltschutz in der Industrie" im BMWK, weiht die neue Einzelstabvergütungsanlage zusammen mit weiteren Ehrengästen offiziell ein. | Foto: GMH Gruppe

Die feierliche Einweihung erfolgte im Beisein von Vertreter*innen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), der Kreis- und Stadtverwaltung sowie Geschäftsführung im nahegelegenen Osnabrück (Niedersachsen). Das Besondere an der neuartigen Anlage ist der hundertprozentige Betrieb mit Ökostrom und die Übertragbarkeit des Verfahrens auf viele weitere Projekte in der Stahlbranche.

Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks

Um seinen CO2-Fußabdruck zu verringern, hat die Georgsmarienhütte GmbH (GMH) seit 2022 die erste induktive Einzelstabvergütungsanlage zur Behandlung von Stabstahl entwickelt und errichtet. In dem energieintensiven Vergüteverfahren wird das Metall einer Wärmebehandlung ausgesetzt, abgekühlt und wiedererwärmt, um es besonders widerstandsfähig zu machen. Die nun in Betrieb genommene Anlage trägt zur Dekarbonisierung der Industrie bei: Der herkömmliche Prozess – bei dem der Ofen mit Erdgas befeuert wird und bei dem großen Mengen an Treibhausgasemissionen entstehen – ist nun auf einen rein mit Grünstrom betriebenen Vergütungsofen umgestellt. Allein an diesem Standort werden so jährlich etwa 2.800 Tonnen CO2 vermieden.

Vorreiter einer nachhaltigen Stahlproduktion

Das Vorhaben wird über das BMWK-Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ unterstützt, das vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien betreut wird. Um die nachhaltige Technologie am Unternehmensstandort zu etablieren, hatte der Stahlhersteller eine Zuwendung in Höhe von rund 880.000 Euro erhalten. Insgesamt investiert das Unternehmen rund 21,5 Millionen Euro für die Einzelvergütung der Stahlstäbe.

Rund 17.000 Tonnen Stahl pro Jahr können von der Einzelvergütungsanlage im GMH-Werk bearbeitet werden. Damit wird die Fertigung hoch strapazierfähiger Schlüsselteile ermöglicht, beispielsweise von Schrauben für Windkraftanlagen oder Lenkstangen für alle Automobile. Mit der Dekarbonisierung des Wärmebehandlungsprozesses ist der Hersteller ein Vorreiter für die gesamte Stahlindustrie.

Zum vollständigen Artikel: klimaschutz-industrie.de

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