Die jüngste Sitzung der CDI Innovationsgruppe (IG) Akzeptanz fand in neuer Besetzung statt: Erstmals übernahm Prof. Hannes Utikal vom Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit der Provadis Hochschule die fachliche Gruppenleitung. Inhaltlichen Schwerpunkt der Sitzung bildeten Ergebnisse aus der Akzeptanzforschung, insbesondere zur Wirksamkeit von Beteiligungsformaten.

Mit Prof. Hannes Utikal gewinnt die Innovationsgruppe einen ausgewiesenen Experten für Akzeptanzprozesse in der Industrietransformation als neuen Gruppenleiter. Seine vielfältigen Erfahrungen auf diesem Gebiet stellte er zu Beginn den Sitzungsteilnehmer*innen vor. Dabei rückte er insbesondere Projekte rund um die Transformation des Industrieparks Höchst zu einem CO2-neutralen Standort in den Mittelpunkt. Er berichtete von verschiedenen Maßnahmen zur Einbindung der lokalen Bevölkerung und relevanter Stakeholdergruppen, darunter Bildungsangebote, Dialogveranstaltungen zur Förderung des direkten Kontaktes unterschiedlicher Interessengruppen sowie Fachveranstaltungen.
Kommunikation und Partizipation zur Stärkung der Akzeptanz
In seinem Vortrag „Gesellschaftliche Akzeptanz in der Praxis – Erfahrungen aus transformativen Forschungsprojekten“ stellte Prof. Ortwin Renn, geschäftsführender Direktor der Dialogik gemeinnützige GmbH, die Bedeutung von Partizipation bei gesellschaftlich relevanten Transformationsprozessen heraus. Beteiligung sei ein geeignetes Mittel, um Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in Projekte einzubinden, die ihr eigenes Lebensumfeld betreffen. Ziel sei es, durch Transparenz und frühzeitige Mitgestaltung Vertrauen aufzubauen. Er betonte, dass es nicht darum gehe, Akzeptanz zu erzeugen, sondern die Bevölkerung zu motivieren, Neuerungen anzunehmen, insbesondere durch gezielte Kommunikation und Beteiligungsformate.
Forschung zu Beteiligungsverfahren
Ein konkretes Forschungsprojekt stellte Leon Fazlik vom Energie-Innovationszentrum (EIZ) der BTU Cottbus-Senftenberg vor. Er beschäftigt sich mit der Frage: „Inwiefern beeinflussen verschiedene Beteiligungskonzepte die Akzeptanz?“. Im Rahmen einer laufenden Studie begleitet er das CCS-Vorhaben des Zementherstellers Cemex am Standort Rüdersdorf bei Berlin. In seinem Vortrag präsentierte er erste Ergebnisse und beantwortete in der anschließenden Diskussion zahlreiche Fragen zum Versuchsdesign und zur Interpretation der Erkenntnisse. Die finale Datenauswertung steht allerdings noch aus.
Die CDI Innovationsgruppe Akzeptanz existiert bereits seit 2022 und findet seither regelmäßig bis zu drei Mal pro Jahr digital oder in Präsenz statt.