Die fünfte Sitzung der Innovationsgruppe Akzeptanz am 26. Juni 2024 führte die Teilnehmer*innen zur Cemex Deutschland AG nach Rüdersdorf bei Berlin. Bei einem Werksrundgang erhielten die CDI Partner Einblicke in erste Erfolge auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Zementherstellung.
Der Standort der Cemex Deutschland AG in Rüdersdorf befindet sich mitten auf dem Weg in eine dekarbonisierte Zukunft. Bereits 2030 soll die Produktionsstätte klimaneutral sein. Im Rahmen der Innovationsgruppe Akzeptanz folgten rund 15 CDI Partner der Einladung von IG Leiterin Alexandra Decker, Managerin Public Affairs bei Cemex, die Zementherstellung live zu erleben. Bei einem Rundgang auf dem Werksgelände erfuhren sie Wissenswertes rund um die Transformationsaufgabe. Ausgestattet mit der erforderlichen Sicherheitsausrüstung erhielten sie unter fachkundiger Leitung eines Unternehmensvertreters ausführliche Einblicke in einzelne Produktionsschritte. Abschließend genossen sie die weitreichende Aussicht vom Dach des Werksgebäudes in die umliegende Landschaft.
Inputvortrag erläutert Wirkung von Kommunikationsstrategien zur Akzeptanzförderung
Vor dem Rundgang verfolgten die Teilnehmer*innen mit großem Interesse den Vortrag von Regine Albert, Projektmanagerin in der Entwicklungsagentur Region Heide AöR. Sie erläuterte kommunikative Maßnahmen zur Akzeptanzförderung in der Gesellschaft für die Entwicklung eines nachhaltigen industriellen Ökosystems. Für das Projekt WESTKÜSTE100 stand unter anderem im Fokus, Wissen zur energetischen Transformation zu vermitteln, Vertrauen aufzubauen und Akzeptanz für neue Technologien zu fördern. Im Projektverlauf hat sie den Erfolg der eingesetzten Kommunikationsmaßnahmen analysiert und objektiv messbar gemacht. Der vorgestellte methodische Ansatz ist angelehnt an die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) und dient dazu, die Maßnahmenplanung zu objektivieren.
Transparenz und Verbindlichkeit fördert Anerkennung
Einen interessanten Perspektivwechsel auf Akzeptanzthemen in Veränderungsprozessen bot die Bürgermeisterin von Rüdersdorf Sabine Löser. In ihren Ausführungen betonte sie, dass die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Kommunen immer eine Frage der Perspektive sei. Rüdersdorf habe auf der einen Seite eine lange Tradition im Kalksteinabbau. Andererseits sei es auch keine strukturschwache Region. Um unterschiedlichen Bedarfen gerecht zu werden, sei es daher wichtig, einen Nutzen sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Unternehmen zu generieren und diesen sichtbar zu machen. Hilfreich sei es, einen Interessensausgleich und Transparenz in der Entscheidungsfindung herzustellen. Nicht immer können jedoch die unterschiedlichen Erwartungen erfüllt werden. Ein stetiger Austausch mit allen Akteuren ist nach Sabine Löser daher umso wichtiger.
Innovationsgruppe Akzeptanz
Die Innovationsgruppe Akzeptanz trifft sich seit 2022 regelmäßig, um die gesellschaftliche Akzeptanz von Maßnahmen für eine treibhausgasneutrale Industriezukunft zu diskutieren. Im Frühjahr dieses Jahres ist ihre erste Publikation, der CDI Policy Brief „Gesellschaftliche Akzeptanz - Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation der Industrie“ erschienen.