IG Prozesswärme informiert sich über flexible Energiesysteme

In ihrer siebenten Sitzung stand der Themenbereich „Flexibilisierung von Industrieprozessen“ im Fokus. In Fachvorträgen informierten sich die Teilnehmer*innen über die Elektrifizierung der Prozesswärmeerzeugung sowie über effiziente Bereitstellungsoptionen mithilfe innovativer Speichertechnologien.

Die CDI Innovationsgruppe Prozesswärme diskutiert regelmäßig aktuelle Entwicklungen rund um Prozesswärmetechnologien. In der jüngsten Sitzung stellte Lars Martinussen von der Kyoto Group einen thermischen Speicher vor, der ein dynamisches Energiesystem unterstützt: Der sogenannte „Heatcube“ ist ein Hochtemperaturspeicher auf Basis von Salzschmelze. Die Technologie ermöglicht nach seiner Aussage eine kompakte Energiespeicherung auf kleinem Raum und stellt bedarfsgerecht Prozesswärme zu niedrigen Kosten bereit. Der Heatcube liefert die gespeicherte Energie je nach Bedarf in Form von Dampf, heißer Luft oder heißen Flüssigkeiten. Als Bestandteil flexibler Energiesysteme trägt er zur Netzstabilität bei, wirkt Lastspitzen entgegen und kann zur Optimierung von Stromkosten beitragen.

Status Quo, Potenziale und Wirtschaftlichkeit von Prozesswärmetechnologien

In einem weiteren Vortrag bot Tobias Fleiter vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Elektrifizierungstechnologien zur Bereitstellung von Prozesswärme. Er zeigte die Anwendungsmöglichkeiten der verschiedenen Technologien auf, erläuterte ihre Einsatzbereiche in Abhängigkeit des Temperaturniveaus und verglich deren Technologiereifegrade. Anschließend bewertete er die Optionen unter wirtschaftlichen Aspekten. Die präsentierten Inhalte regten einen intensiven Austausch innerhalb der Gruppe an. Zahlreiche Fachfragen wurden im Dialog mit den Referierenden beantwortet.

Kollaboration und Wissenstransfer durch „Exchange Hubs“

Um konkrete Fragestellungen künftig noch gezielter zu analysieren und zu bearbeiten, sollen so genannte „Exchange Hubs“ entstehen. Mit diesem neuen Format möchte das Leitungsteam der IG Prozesswärme den fachlichen Austausch intensivieren und die operative Zusammenarbeit stärken. Die in den Hubs erarbeiteten Ergebnisse sollen anschließend in der IG geteilt und gemeinsam validiert werden.

Die Idee dafür entstand bereits beim IG Treffen 2024 in Ludwigshafen. Nun wurde der Vorschlag vom Leitungsteam weiter konkretisiert und in der Sitzung vorgestellt. Angestrebt wird die Arbeit in interdisziplinären Kleingruppen mit CDI Partnern aus der IG Prozesswäre. Für eine ganzheitliche Perspektive sollen sich Exchange Hubs aus Vertreter*innen von Wirtschaft, Wissenschaft und weiteren interessierten Akteuren zusammensetzen.

Der präsentierte Vorschlag stieß auf großes Interesse innerhalb der Gruppe. In einer digitalen Breakout-Session sammelten die Teilnehmer*innen erste konkrete Themen. Der Fokus soll zunächst auf der Hybridisierung liegen in Verbindung mit einer Machbarkeitsstudie für einen konkreten Anwendungsfall. Außerdem sollen Energiespeicher näher betrachtet werden. Hierbei soll der Schwerpunkt auf einem Technologievergleich für Hochtemperaturwärmespeicher liegen.

Online-Tool „Checkliste Prozesswärme“

Das nächste Treffen der Expert*innen der Innovationsgruppe Prozesswärme ist für den Sommer dieses Jahres geplant. Gegenstand der Sitzung ist dann das Online-Tool „Checkliste Prozesswärme“, an dessen Entwicklung die IG Teilnehmer*innen bereits konzeptionell mitgewirkt haben. Das Projekt geht nun in die technische Umsetzung. Interessierte CDI Partner erhalten die Möglichkeit, an der weiteren Ausgestaltung mitzuwirken und die Pfade der Checkliste zu testen. Nach Fertigstellung soll das Tool auf der CDI Website eingebunden werden.

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