Die Innovationsgruppe Prozesswärme hat ein neues Leitungsteam. Neben Prof. Mario Ragwitz, Fraunhofer IEG, wird ab sofort Henning Wiegand von Siemens Energy gemeinsam mit Prof. Uwe Riedel, DLR- Institut für CO2-arme Industrieprozesse, die Innovationsgruppe als Stellvertretung leiten.
Nach knapp zwei Jahren hat sich das Leitungsteam der CDI Innovationsgruppe (IG) Prozesswärme neu formiert. Ab sofort übernimmt Prof. Mario Ragwitz, Leiter der Fraunhofer Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) die IG-Leitung. Prof. Uwe Riedel, Direktor des DLR-Instituts für CO2-arme Industrieprozesse, der diese Position bisher inne hatte, agiert fortan als Stellvertretung. Unterstützt wird er dabei von Henning Wiegand, der neu in das Leitungsteam aufgerückt ist und die Stellvertretungs-Position von Marius Hachenberg (Enviva) eingenommen hat.
Henning Wiegandt ist seit ihrer Gründung 2022 Teil der IG Prozesswärme. Durch seine Arbeitserfahrung als Innovationsmanager bei Siemens Energy verfügt er über eine breit gefächerte Expertise im Bereich Prozesswärme und Dekarbonisierungstechnologien. Wie er in der Sitzung am 6. Juni 2024 gegenüber den Gruppenmitgliedern erklärte, freut er sich auf die neue Aufgabe. Es sei ihm wichtig, einen noch stärkeren Praxisbezug herzustellen und den interagierenden Charakter der Gruppe weiter zu fördern.
Rückblick auf die bisherige Arbeit der Innovationsgruppe
In einem Rückblick skizzierte CDI Netzwerkmanagerin Kerstin Drechsler den bisherigen Werdegang der Innovationsgruppe unter der Leitung von Prof. Uwe Riedel. Neben digitalen Veranstaltungen mit Inputvorträgen und Diskussionsrunden zur CO2-neutralen Prozesswärmeerzeugung wurde u. a. die Hochtemperatur-Wärmepumpe CoBra am DLR Standort in Cottbus besichtigt und die Vorbereitungen zur Umsetzung der „Checkliste Prozesswärme“ in ein webbasiertes Tool getroffen. Das neue Leitungsteam wird an die geleistete Arbeit anknüpfen und diese weiterführen.
Einsatzmöglichkeiten und Potenziale der konzentrierenden Solarthermie
In einem Inputvortrag schilderte Juliane Hinsch vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) – ein Kooperationspartner des CDI – die Einsatzmöglichkeiten der konzentrierenden Solarthermie für eine CO2-freie Wärmeerzeugung. In Deutschland kommt vor allem die Parabolrinne zum Einsatz, die Temperaturbereiche zwischen 150° bis 400° Celsius erreicht. Die Erzeugung solarer Prozesswärme bewege sich zwar noch immer auf einem geringen Niveau, in den letzten Jahren sei jedoch ein starkes Wachstum zu verzeichnen, erklärte Hinsch. Der Technik räumt sie generell gute Chancen ein, sich am Markt zu etablieren. Immerhin sei in Kombination mit einem Wärmespeicher und anderen thermischen Quellen eine kontinuierliche Wärmebereitstellung im mittleren Temperaturniveau möglich.
Die anschließende Fachdiskussion war geprägt von einem intensiven Austausch über die Anwendungsmöglichkeiten solarthermischer Anlagen und der Nachfragesituation am Markt. Die angeregte Debatte verdeutlichte, dass die konzentrierende Solarthermie ein großes Potenzial für die zukünftige Energieversorgung hat.