Wie gelingt Akzeptanz? - Beispiele aus der Praxis

Mehr als 20 CDI Partner aus verschiedenen Branchen haben sich kürzlich zu einem digitalen Arbeitstreffen der Innovationsgruppe (IG) Akzeptanz getroffen. Dabei widmeten sich die Teilnehmenden dem Thema der gesellschaftlichen Akzeptanz von industriellen Transformationsprojekten. Lebendig wurde die Diskussion anhand von Praxisbeispielen und der Vorstellung eines aktuellen Policy Papers für die Industriedekarbonisierung.

Digitales Treffen der IG Akzeptanz | Foto: CDI

Dekarbonisierung eines Zementwerks

Alexandra Decker, Head of Corporate Affairs von CEMEX, begrüßte die Teilnehmenden und stellte das Zementwerk Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) vor, welches als europäischer Benchmark zur CO2-Vermeidung in der Zementindustrie gilt. Sie erläuterte das Konzept der „Carbon Neutral Alliance“.  Über dieses Konzept gelingt CEMEX eine erfolgreiche Interessenvertretung für die Umsetzung ihrer Dekarbonisierungsprojekte.  Dazu identifizierte CEMEX seit 2019 Komplexitätstreiber und Key-Stakeholder, die zum Gelingen CO2-neutraler Produktionsvorhaben am Standort unterschiedlich zu adressieren sind.

Philipp Roder stellte CO2-Vermeidungs- und Abscheidetechnologien am Zementwerk Rüdersdorf vor. Der Projektleiter CCUS/EMEA bei CEMEX erörterte, wie auf dem Weg in die Klimaneutralität mit der Gemeinde vor Ort konkret zusammengearbeitet wird.

Akzeptanz von CCS-Technologien

Am Beispiel der Oxyfuel- Pilotanlage am Standort des Kraftwerks Schwarze Pumpe (Spree-Neiße) verdeutlichte Norbert Jentsch, Abteilung Projektentwicklung der LEAG, wie der damalige Tagebaubetreiber Vattenfall bereits vor mehr als zehn Jahren eine CCS-Technologie erfolgreich testete. Der Testbetrieb der Anlage startete im September 2008: Insgesamt 10.660 Tonnen CO2 sind dabei abgeschieden und verflüssigt worden. Alle geplanten Zielstellungen wurden erreicht und die CCS-Kette mit der erfolgreichen Speicherung im Projekt CO2MAN (Ketzin) geschlossen. Damit hätte die Demonstrationsanlage theoretisch realisiert werden können.

Parallel zur Implementierung der Technologie gab es Erkundungen zu möglichen CO2-Speicherorten in der Region. Letztlich scheiterte das Vorhaben an der Ablehnung der CO2-Speicherung, einer zu späten Kommunikation in der Öffentlichkeit und damit mangelnden Akzeptanz der örtlichen Bevölkerung sowie mit dem Kohlendioxid-Speicherungsgesetzt (KSpG), womit die Hoheit vom Bund zu den Ländern gegeben wurde.

Entwurf des Policy Papers vorgestellt

Nach vielen Fragen zu den Vorträgen stellten abschließend Alexandra Decker (CEMEX), Dr. Christin Hoffmann (BTU Cottbus-Senftenberg) und Dr. Michael Walther (In4Climate.NRW) den aktuellen Stand des in den vorherigen Sitzungen erarbeiteten Policy Papers „Gesellschaftliche Akzeptanz als Grundpfeiler der Industriedekarbonisierung“ vor. Das Papier, welches vom CDI herausgegeben wird, zielt darauf ab, gesellschaftliche Hürden zur Umsetzung von Transformationsprojekten zu benennen und konkrete Handlungsempfehlungen für die Bundespolitik zu formulieren. Dazu zählen etwa die Schaffung von frühzeitigen Beteiligungsmöglichkeiten oder die Verankerung von Klimaneutralität in der Bildung. Die Teilnehmenden diskutierten Inhalte und Formulierungen des Papiers, welches Ende des Jahres veröffentlicht und an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz übermittelt werden soll.

Ansprechpartnerin

Madeleine Henning-Waniek
Öffentlichkeitsarbeit Madeleine.Henning-Waniek@cluster-dekarbonisierung.de +49 355 47889 134

Partner werden

Sie interessieren sich für unsere Angebote und eine kostenfreie Partnerschaft im CDI?

Alle Vorteile
Visual: Partner werden

Melden Sie sich zum Newsletter an

Newsletter abonnieren