Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) hat im Juni 2019 das Institut für CO2-arme Industrieprozesse in Cottbus und Zittau gegründet, um Dekarbonisierungsoptionen für eine Vielzahl von Branchen zu erforschen. Diese Optionen setzen auf nachhaltige Energieversorgung und Effizienzsteigerung, um die Energiewende zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) - Institut für CO2-arme Industrieprozesse
Brandenburg
Forschungsschwerpunkte

Das DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse erweitert das Portfolio der Themen der DLR-Energieforschung und hat die Dekarbonisierung der Industrie im Fokus. Der Schwerpunkt von Forschung und Entwicklung liegt auf der Reduktion von Kohlendioxid in vielen Industriezweigen wie etwa der Papier- und Lebensmittelherstellung oder der Produktion von Aluminium. Dazu gehört auch, Kohlekraftwerke in CO2-arme Energielieferanten umzuwandeln. Ein weiterer Schwerpunkt des Institutes ist die Zusammenarbeit mit (regionalen) Industriepartnern im Rahmen des Technologietransfers sowie mit Forschungseinrichtungen.
Ansprechpartner

Prof. Dr. rer. nat. habil. Uwe Riedel
Institutsdirektor (DLR) und Lehrstuhlinhaber "Dekarbonisierte Industrieprozesse" an der BTU Cottbus-Senftenberg uwe.riedel@b-tu.de +49 355 355 64502Forschungsprojekte
Das DLR entwickelt Technologien zur Bereitstellung regenerativer Wärme für Industrieprozesse und arbeitet dazu in folgenden Projekten:
- Pilot ZiRa: Das Institut für CO2-arme Industrieprozesse entwickelt eine Hochtemperatur-Wärmepumpe (HTWP) auf der Basis des Rankine-Prozesses (Arbeitsmedium Wasser/Wasserdampf) und wird dazu die entsprechende DLR-Versuchsanlage ZiRa aufbauen.
- MaTiC-M: Ziel des Impulsprojekts MaTiC-M ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes für eine Design-for-Circularity-Methodik. Diese soll es die Rückführbarkeit der eingesetzten Rohstoffe am End-of-Life/End-of-Use der Bauteile durch Transparenz, einheitliche Bewertung und Weiterentwicklung von Demontage- und Verwertungsrouten bereits bei der Produktentwicklung berücksichtigen
- IronCircle®: In einem zweistufigen Prozess kann Energie aus erneuerbaren Quellen in Eisenpartikeln eingespeichert, und somit lager- und transportfähig, und später durch Staubfeuerung freigesetzt werden. IronCircle® ist die Antwort des DLR, um dieses Konzept in die Anwendung zu bringen.
- SPIRIT: Das Akronym SPIRIT steht für "Implementation of sustainable heat upgrade technologies for industry". Ziel des Projektes ist die Demonstration eines stabilen und sicheren Betriebes von drei vollwertigen Hochtemperaturwärmepumpen in einer Zuckerfabrik, einer Verarbeitungsfabrik für Garnelen sowie einer Papierfabrik.
- HyOpt: Innerhalb des Projekts sollen hochintegrative digitale Entwicklungsprozesse in Luftfahrt, Energie und Verkehr mittels einer Kombination von Physik-basierten Modellen und Ansätzen des Maschinellen Lernens (ML) gestärkt werden.
- Prepilot ZiRa: Im Projekt „Prepilot ZiRa“ untersucht die Abteilung für Hochtemperatur-Wärmepumpen die Besonderheiten der Wasserdampfverdichtung, die ein zentrales Element beim Aufbau einer Hochtemperaturwärmepumpe darstellt. Dazu wurde ein Verdichter-Prüfstand entwickelt, dessen Hauptbestandteil ein aerodynamisch und strukturdynamisch ausgelegter Verdichter in kompakter Bauweise ist.
Darüber hinaus bietet das DLR Studierenden und dem wissenschaftlichem Nachwuchs zahlreiche Möglichkeiten sowohl Bachelor- und Masterarbeiten als auch Promotionen zu verfassen, u.a. zu den Themen:
- grüne Prozesswärme und -dampf,
- Hochtemperaturwärmepumpen,
- Dekarboniserungskonzepte und
- disruptive Industrieprozesse.
Lehre
Prof. Uwe Riedel, Direktor des DLR-Instituts für CO2-arme Industrieprozesse, leitet an der BTU Cottbus-Senftenberg das Fachgebiet Dekarbonisierte Industrieprozesse und unterrichtet in folgenden Studiengängen:
Bachelorstudiengänge:
Masterstudiengänge: